Allgemeine umzusetzende ethische Maßnahmen
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Um dieser ethischen Anforderung gerecht zu werden, müssen zwei Perspektiven berücksichtigt werden. Einerseits die Erforderlichkeit, die Auswirkungen der Datenverarbeitung im Hinblick auf den Datenschutz als solchen zu berücksichtigen. Andererseits die Auswirkungen, die eine solche Verarbeitung auf die Umwelt, die Gesellschaft oder die menschlichen Beziehungen haben kann. In Bezug auf Letzteres ist es wichtig, die Empfehlungen der hochrangigen Expertengruppe für künstliche Intelligenz zu berücksichtigen. Obwohl sie im Zusammenhang der KI entwickelt wurden, sind sie durchaus auf die Nutzung von Geodaten anwendbar.[1] Die Empfehlungen der Gruppe lauten wie folgt:

  • Geräte und Systeme zur Nutzung von Geodaten versprechen, einen Beitrag zur Bewältigung einiger der drängendsten gesellschaftlichen Probleme zu leisten, doch muss sichergestellt sein, dass dies auf möglichst umweltfreundliche Art und Weise geschieht. Der Prozess der Entwicklung, Einführung und Nutzung des Systems sowie dessen gesamte Lieferkette sollten diesbezüglich bewertet werden, z. B. anhand einer kritischen Untersuchung des Verbrauchs von Ressourcen und Energie, wobei weniger umweltschädliche Optionen gewählt werden sollten. Maßnahmen zur Sicherung der Umweltverträglichkeit der gesamten Lieferkette der Geräte und Systeme sollten gefördert werden.
  • Die Omnipräsenz von Geräten und Systemen zur Ortung und Nachverfolgung in allen Lebensbereichen (ob in Bildung, Arbeit, Pflege oder Unterhaltung) kann unsere Vorstellung von sozialer Handlungsfähigkeit verändern oder unsere sozialen Beziehungen und Bindungen beeinflussen. So wie diese Geräte und Systeme zur Verbesserung sozialer Kompetenzen eingesetzt werden können, können sie auch zu deren Verschlechterung beitragen. Dies könnte sich ebenso auf das körperliche und geistige Wohlergehen der Menschen auswirken. Die Auswirkungen dieser Systeme müssen daher sorgfältig überwacht und berücksichtigt werden.
  • Neben der Bewertung der Auswirkungen der Entwicklung, Einführung und Nutzung eines Geräts oder Systems auf den Einzelnen sollten diese auch aus gesellschaftlicher Sicht unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf Institutionen, Demokratie und die Gesellschaft insgesamt bewertet werden. Der Einsatz sollte insbesondere im Zusammenhang mit Situationen in Bezug auf die Einschränkung der Rechte und Freiheiten von Personen sorgfältig geprüft werden.
Checkliste:

 Das Gerät enthält keine Tools, die eine Nutzung der Daten in einer Weise ermöglichen, die mit der Wahrung der Privatsphäre kaum vereinbar ist.

 Das Tool beachtet die Grundsätze der ökologischen Nachhaltigkeit sowohl in Bezug auf das System selbst als auch auf die Lieferkette, mit der es verbunden ist (sofern relevant).

 Die Standardkonfiguration des Geräts lässt keine unverhältnismäßige Nutzung von Daten zu Überwachungszwecken zu.

 Die Verantwortlichen haben dafür gesorgt, dass das Gerät das Wohlergehen aller Beteiligten berücksichtigt., wobe eine generelle Beeinträchtigung ihres Wohlergehens überhaupt nicht absehbar ist.

 Das Gerät ist nicht für Zwecke konzipiert, die mit den ethischen Grundsätzen der EU unvereinbar sind.

 

 

Quellenangaben


1Hochrangige Expertengruppe für künstliche Intelligenz, Ethik-Leitlinien für eine vertrauenswürdige KI (84 und ff.), unter: https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/library/ethics-guidelines-trustworthy-ai

 

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